Arthrose des Hüftgelenkes bei jüngeren Menschen? Das knochen- und gelenkerhaltende Implantat für das Hüftgelenk.
Unser Vorgehen
Bei jüngeren Menschen und Patienten mit sehr festem Knochen ist es unser Ziel, möglichst den gesamten Hüftkopf und den Schenkelhals zu erhalten. Deshalb wird beim Oberflächenersatz (Hüftkappe, Abb. 1) der Kopf des Hüftgelenkes nicht entfernt. Dieser wird erhalten und durch eine Kappe überkront, ähnlich der überkronung eines Zahnes. Der gesamte Oberschenkelhals bleibt somit komplett erhalten und lediglich die defekte und z.T. abgeriebene Knorpeloberfläche des Hüftkopfes und der Gelenkpfanne wird ersetzt. Diese knochensparende Vorgehensweise und das Implantat werden nach ihrem Entwickler auch McMinn (Birmingham Hip) Oberflächenersatz genannt.
Bei einer herkömmlichen Hüftprothese (Standardprothese Abb.2 ) wird sowohl der Hüftkopf als auch der Schenkelhals entfernt und durch eine gestielte Prothese ersetzt.
Welche Vorteile ergeben sich für den Patienten?
- Durch den Oberflächenersatz wird nur das ersetzt was an Knorpeloberfläche zerstört ist. Der überwiegende Teil des Hüftgelenkes wird erhalten.
- Der natürliche Bewegungsablauf des Gelenkes wird erhalten, so dass uneingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenkes wieder möglich ist. Dadurch ist eine frühzeitige Vollbelastung möglich. Damit ist eine frühzeitige Rückkehr in das Berufsleben und auch eine sportliche Belastung möglich.
- Durch die verwendeten Materialien ist der Verschleiß der Prothesenoberflächen eher unwahrscheinlich, was eine deutliche Haltbarkeit des Gelenkersatzes erwarten lässt.
- Bei der Operation über einen gewebeschonenden seitlichen Zugang werden für die Gelenkfunktion wichtige Strukturen weitestgehend geschont. Damit wird eine Gehfähigkeit bereits nach 2-3 Tagen erreicht. Eine Berufsausübung ist oft nach 6- 10 Wochen wieder möglich.
- Eine Beinlängendifferenz- und Oberschenkelbeschwerden und ein Auskugeln (Luxationen) treten in der Regel nicht auf.
Für welche Patienten eignet sich der Oberflächenersatz?
- überwiegend für jüngere Patienten mit guter Knochenqualität. Diese bestimmen wir vor der Operation durch eine exakte Knochendichtemessung an beiden Hüftgelenken und an der Wirbelsäule durch das DEXA-Vefahren. Als ein Orientierungsalter können wir bei Männern das 70. und bei Frauen das 62. Lebensjahr angeben.
- Für Patienten mit angeborenen und frühzeitig erworbenen Gelenkerkrankungen des Hüftgelenkes (Hüftdysplasie).
Welche Vorteile ergeben sich nach Lockerung, Verschleiß oder unfallbedingten Brüchen am Hüftgelenk?
- Hier kann unter Beibehalten der Gelenkpfanne immer eine so genannte "Standradhüftprothese" implantiert werden.
Wie lange kann ein Oberflächenersatz am Hüftgelenk halten?
- Die bisherigen Nachuntersuchungen zeigen nach 10 Jahren bereits so gute Ergebnisse, das die Haltbarkeit vergleichbar ist mit Standardprothesen.
- Der wesentlichre Vorteil besteht darin, dass im höheren Lebensalter immer noch die Rückzugsmöglichkeit - d.h. der Einsatz eines Standardhüftgelenkes unkompliziert möglich ist.